Der Westen am Scheideweg
Sind die Tage des Westens gezählt, ist er in seiner Vitalität erschöpft? Europa und Nordamerika werden jedenfalls massiv von außen bedroht: politisch, wirtschaftlich, demografisch.
Die wohl größte Gefahr aber lauert im Inneren: Geburtenschwund, Bildungsmisere, Konsumismus, Milliardärssozialismus, Weltrettungs-Moralismus, Infantilismus, schwindende Verteidigungsbereitschaft und Deindustrialisierung, getrieben von einer schier suizidalen Sehnsucht nach dem eigenen Verschwinden aus der Geschichte. Es ist ein »wokes«, anti-aufklärerisches Gebräu aus Ideologien beziehungsweise Ersatzreligionen, das geradezu rauschhaft in eine dekadente Epoche hineinzuführen droht. Werden die freiheitlichen Demokratien fortbestehen? Sicher nur durch die Besinnung auf die Werte und Prinzipien, die den Westen einst groß gemacht und die Welt bereichert haben. Notfalls auch, indem der Westen transatlantisch zu einer intellektuellen Festung wird.
»Dekadenz ist das Ergebnis von Wohlstand ohne Weisheit, Freude ohne Dankbarkeit und Macht ohne Verantwortung.«